ba-20141010-largeBericht Bergsträßer Anzeiger vom 8.10.2014:

Riesenkürbis braucht viel Wasser

Kürbiszüchter Matthias Würsching erfolgreich bei der Deutschen Meisterschaft in Ludwigsburg

Einhausen. Er bringt stolze 651 Kilogramm auf die Waage und hat einen Umfang von 5,5 Metern: Die Rede ist von einem Riesenkürbis, mit dem Kürbiszüchter Matthias Würsching aus Einhausen bei der diesjährigen Deutschen Meisterschaft im Kürbiswiegen den zweiten Platz belegt hat.

Würsching, dessen Eltern eine Kürbiszucht mit über 160 Sorten betreiben, ist seit zehn Jahren ebenfalls als Züchter tätig. Irgendwann kam ihm die Idee, sich an einem Riesenkürbis zu versuchen.
Für seine Monster-Exemplare benutzt Würsching ein besonderes Saatgut namens „Atlantic Giant“, das aus Kanada stammt. Während normale Kürbisarten auf bis zu 60 Kilogramm pro Stück kommen, ermöglicht „Atlantic Giant“ die Aufzucht von zentnerschweren Früchten. „Besonders wichtig ist die Pflege des Kürbisses“, erklärt Würsching. Von zehn bis 20 Kürbispflanzen werde nur eine Frucht wachsen gelassen, die restlichen werden weggeschnitten. Der verbleibende Kürbis werde dann im idealen Winkel ausgerichtet, das Grün getrimmt. In seiner rund 100-tägigen Wachstumsphase brauche der Kürbis eine Menge Wasser. „Regelmäßiges Gießen ist das Wichtigste. 400 bis 500 Liter Wasser sind dafür nötig“, so Würsching. Auch betont er, dass zu viel Dünger schädlich sei.
Ein besonderes Highlight stellt schließlich der Transport der ausgewachsenen Frucht zum Austragungsort des Wettbewerbs in Ludwigsburg dar. Mit einem besonderen Hebegeschirr wird der Kürbis auf eine Palette verfrachtet und anschließend auf die Ladefläche des Transporters gehievt. Würsching: „Der Weg nach Ludwigsburg ist immer witzig. Zahlreiche Autos fahren neben uns her, fotografieren und filmen unser Prachtexemplar.“ Am Ziel angekommen, werde der Kürbis auf Löcher und andere Beschädigungen überprüft. Wenn sich keine Mängel finden, wird der Kürbis anschließend mit einer überdimensionalen Personenwaage gewogen.
In diesem Jahr nahmen 25 Züchter aus ganz Deutschland an dem Wettbewerb teil. Gewonnen hatte der 699 Kilo schwere Kürbis des Züchterteams „Heavy East“ aus dem sächsischen Görlitz. „Die Größe war nicht allein entscheidend. Der Siegerkürbis hatte dickere Wände als meiner und brachte somit rund 50 Kilogramm mehr auf die Waage“, erklärt Würsching.
Er kann trotzdem stolz sein: Zusammen mit dem Sieger und dem Drittplatzierten wird sein Kürbis bis zum 2. November 2014 in der Gartenschau „Blühender Barock Ludwigsburg“ ausgestellt. Anschließend werden alle drei Giganten geschlachtet und das Fruchtfleisch an die Besucher verteilt. „Manche versuchen auf diese Weise, an die Samen der Siegerkürbisse zu gelangen. Die werden teilweise zu einem Preis bis zu 400 Euro verkauft, in der Hoffnung, damit ebenso große Kürbisse züchten zu können“, sagt Würsching.
Für das nächste Jahr habe er das Ziel, endlich den Preis für den schwersten Kürbis Deutschlands und das Preisgeld von 1000 Euro zu gewinnen. Danach strebt Matthias Würsching die Europameisterschaft an.

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